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SPH Blog

#7 Gründer-Kommentar

Verfasser: Robin

Hallo liebe Musiker, liebe Musikliebhaber, liebe Leser,

mein Name ist Robin, ich bin einer der Gründer des SPH Bandcontests. Dieser Blog-Post greift einen recht ausführlichen Kommentar von mir aus dem Oktober 2015 auf. In einer Facebook-Gruppe wurde zu dieser Zeit rege über den SPH Bandcontest diskutiert und leider melden sich häufig eher die Leute zu Wort, die etwas auszusetzen haben. Natürlich haben wir nichts gegen Kritik, wir sind sogar sehr froh, dass wir sie bekommen, um uns zu verbessern. Und auch wir sind nur Menschen, bei denen nicht alles perfekt läuft, insofern ist die Kritik teilweise korrekt und richtig. An dieser Stelle Danke an alle, die diese Kritik in konstruktiver Weise äußern.

Was mich in diesem Zusammenhang aber enttäuscht hat, war und ist der Vorwurf des klassischen „Pay to Play“. Da dieser Vorwurf gegenüber Bandwettbewerben immer wieder geäußert wird und es definitiv auch schwarze Schafe in diesem „Markt“ gibt, möchte ich diesbezüglich einmal unsere Sicht der Dinge schildern. Hier also mein Kommentar aus dem Oktober 2015 nochmal zum Nachlesen:

Zunächst einmal: Danke für euer Feedback! Es gibt keine bessere Möglichkeit um sich zu steigern als aus den eigenen Fehlern zu lernen. Und Fehler liegen nun mal in der Natur des Menschen. Sie passieren jedem von uns, auch wenn das niemand gerne zugibt, davon nehmen wir uns nicht aus. Ich habe mir jedoch abgewöhnt, öffentliche Diskussionen zu kommentieren. Ich lese mir jedes Feedback durch und nehme jede konstruktive Kritik dankbar an. Man kann es aber leider nie allen recht machen. Wie in allen Bereichen des Lebens ist das auch bei einem Bandcontest so. Und damit ist auch klar, dass es bei einem Wettbewerb, bei dem am Ende die vielen Preise nur unter einem relativ kleinen Prozentsatz von 1.000 Teilnehmern aufgeteilt werden, auch (schlechte) Verlierer gibt. 

Das ist auch in Ordnung. Die hier geäußerten Vorwürfe des Pay to Play möchte ich gerne einmal kommentieren, da mir sehr viel an Marcel (Anm.: Es ging seinerzeit um einen Post, in dem Marcel Beuchert, Gründer von newcomerszene.de, den SPH Bandcontest empfohlen hatte) liegt und wir gemeinsam schon seit Jahren versuchen, etwas für die Musiker dieses Landes zu tun.

Grundsätzlich habt ihr recht damit, dass nicht in allen Städten, bei allen Shows, alles perfekt läuft. Dazu hatten wir auch Mitte Oktober ein intensives Team-Meeting. Unser oberstes Ziel als Team ist für die Saison 2016 die Verbesserung der Show-Qualität. Es gibt definitiv einige Städte, in denen unser Ideal und unser Konzept nicht eins zu eins gelebt wird. Das finden wir selbst unglaublich schade. Wir können eben nicht alles kontrollieren und wie gesagt, niemand ist perfekt. Genau dafür brauchen wir euer Feedback, nur bitte in konstruktiver Form.

Ich entschuldige mich gerne bei allen Musikern, die keine guten Erfahrungen mit uns gemacht haben. Der Fairness halber sei aber gesagt, dass sehr viele Bands mehrfach bei uns teilnehmen. Das spricht für sich. Zudem wird negatives Feedback erfahrungsgemäß ca. 10-15x so häufig geäußert wie positive Erfahrungen. Wie überall kommt selten jemand von sich aus und sagt, dass alles so lief, wie es erwartet wurde oder sogar noch besser. Insofern sind es leider häufig diejenigen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben, die sich zu Wort melden. Das der absolute Großteil der bei uns teilnehmenden Bands sehr zufrieden mit den Erfahrungen beim SPH Bandcontest ist, gerät dabei leider schnell in Vergessenheit. 

Zu den Kritikpunkten gehört zum Beispiel, dass die Qualität der Shows und die Besetzung der Jury in einzelnen Städten nicht perfekt ist. Wir arbeiten daran! Unser Ziel war es immer, euch Bühnen zu geben. Dank eurer grandiosen Unterstützung in Form von Anmeldungen sind wir in den letzten 2 Jahren sehr schnell in sehr vielen Städten an den Start gegangen. Das dann manchmal nicht alles perfekt läuft, wird hoffentlich auch uns zugestanden. Trotzdem bin ich fest davon überzeugt, dass wir mit der bisherigen Arbeit definitiv zu den "guten" Bandwettbewerben zählen und eine klare Daseinsberechtigung haben.

Zum Vorwurf des Pay to Play: Ja, wir müssen gesund wirtschaften, um unsere Locations (Miete, Technik, Personal), unsere Show-Leiter/Helfer, internes Personal und all die anderen Dinge (Tickets, Porto, Printmaterial, Marketingkosten, Preise) zu bezahlen. Auch hier sind wir gerne offen: Wir sind alle Studenten, die einen studentischen Lohn für ihre Arbeit erhalten. Denn auch das ist eine Frage der Nachhaltigkeit. Nur, wenn die Leute fair bezahlt werden, sind die Auftritts- und Fördermöglichkeiten langfristig sicher. Und die Mehrwertsteuer auf unsere Einnahmen muss auch abgeführt werden. Wer etwas intensiver darüber nachdenkt, der kann sich schon ausmalen, welch enorme Kosten hinter dem Betrieb einer solchen Organisation stecken. 

Und ja, wir sind ein Unternehmen, kein Verein. Warum? Weil wir im Vergleich zu Vereinen gerne schneller agieren wollen. Nur so konnten wir so schnell so viele Auftrittsmöglichkeiten, wie sie aktuell angeboten werden, schaffen. Eine Vereinsgründung kam für uns nie in Frage, weil Vereine auch schnell einschlafen und gemeinhin nicht intensiv auf gesundes und nachhaltiges wirtschaften achten. Das ist keine generelle Kritik an Vereinen, es gibt ja auch viele positive Beispiele. Für uns kam das aber nie in Frage, weil wir etwas langfristiges schaffen wollten. Das heißt aber nicht, dass wir irgendwen ausnehmen. Darum ging es uns nie und darum wird es uns auch nie gehen. Wir, und damit meine ich knapp 200 Studenten in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wollen etwas langfristiges und nachhaltiges aufbauen, auch wenn wir irgendwann mal selbst weniger Zeit haben, weil wir nach dem Studium feste Jobs annehmen. Wir wollen etwas schaffen, das überdauert und am besten noch 100 Jahre Auftrittsflächen für Musiker bietet. Etwas, das uns überdauert. 

Das geht nur mit einem Mix aus Idealismus, aber eben auch gesunder Wirtschaftlichkeit. Wir nehmen einen Teilnahmebeitrag, um diese Plattform noch jahrelang für euch anbieten zu können. Wir bieten über 2.000 Auftrittsmöglichkeiten pro Jahr. Wir beteiligen jede Band, die sich beim Ticketverkauf engagiert, mit bis zu 200€ an den Umsätzen. Pro Show!

Jede Band (unabhängig ihres Abschneidens) bekommt dazu ein Förderpaket mit Gutscheinen und Gratis-Leistungen im Wert von bis zu 500€. Natürlich variiert der Wert je nachdem wie stark die Dinge genutzt werden. Außerdem gibt es für JEDE Band 2 kostenlose Musik-Messe Tickets im Wert von 80€ (Stand Saison 2016, wird jedes Jahr neu verhandelt). Jede Band erhält außerdem ein Jury-Feedback. Ja, auch hier sind ab und an schwarze Schafe dabei, die wir dank eurem Feedback auch regelmäßig aussieben. Helft uns bitte weiterhin dabei.

Wenn ihr also eine Band seid, die Leute begeistert, euch als Teil der Sache versteht und euch mit unseren Fördermöglichkeiten auseinander setzt, dann habt ihr die Teilnahmegebühr zusätzlich zu allen Dingen, die wir sonst anbieten, x-fach wieder drin. Und zwar nach der ersten Show! Und das habt ihr auch verdient. Wenn ihr keine Leute mitbringt und für euch begeistert, ist es wie bei allen anderen Konzerten auch - woher nehmt ihr denn dann die Selbstverständlichkeit, für euren Auftritt bezahlt zu werden? Wir sehen es wie ihr, dass Kultur bezahlt werden soll. Keine Frage. Aber wenn ihr da als Musiker nicht mitzieht, dann funktioniert es nicht. Das Ökosystem funktioniert nur mit euch. Die Locations lassen sich leider nicht mit Luft und Liebe bezahlen. Das klingt zwar plakativ, so ist es aber doch am Ende. Wenn wir Gewinn machen, weil ihr viele Fans mitbringt, dann teilen wir diesen gerne mit euch.

Niemand wird reich damit, auch wenn Contests dank einiger schwarzer Schafe ja gerne unter den Generalverdacht der Abzocke gestellt werden. Wir wollen es wirklich besser machen. Dass es nicht immer gelingt ist denke ich menschlich. Gebt uns doch eine zweite Chance, statt alles schlecht zu machen. All die Sponsoren auf unserer Website beteiligen sich lediglich in Form eines sehr niedrigen, einstelligen Prozentsatzes (alle zusammengenommen) an den Gesamtkosten unseres Projektes. Sie sind also keine klassischen „Finanz-Sponsoren“, sondern sie stellen vor allem einen Teil der Preise im Wert von ca. 100.000€ zur Verfügung. Den Rest kaufen wir von unseren Einnahmen selbst ein.

Lasst uns bitte gemeinsam daran arbeiten, das ganze Ding besser zu machen und nicht den Leuten, die noch etwas für die Szene tun, den letzten Mut absprechen. Im Leben ist alles ein Geben und ein Nehmen. Bitte berücksichtigt in eurer Beurteilung, wie viele Leute hier ihr Herzblut in das Thema investieren, bevor ihr sie nur kritisiert. Ich bin selbst Musiker. Ich finde es jedoch traurig, dass ein kleiner Teil von Musikern so von sich überzeugt ist, dass sie sich alles einfordern, ohne etwas dafür geben zu wollen.                                                                         

Nehmt bitte nicht alles für selbstverständlich und helft uns einfach, das Ding für Musiker noch geiler zu machen. Wenn ihr starke Musiker seid, die sich zutrauen, anderen Bands mit einem Feedback zu helfen, dann seid ihr herzlich eingeladen, als Jury bei uns aktiv zu werden oder eine Show bei uns zu leiten. Zeigt, wie es besser geht! Uns geht es um ehrliches, aufrichtiges und gutes Feedback für unsere Bands. Wer der Meinung ist, der Community etwas davon geben zu können, der ist bei uns herzlich Willkommen und darf sich gerne bei mir oder Richard Casper, unserem Personal-Koordinator und Doktorand am Beethoven-Haus in Bonn, melden. 

Liebe Grüße, euch allen viel Erfolg und weiterhin eine geile Zeit!

Robin