04.02.2017 - VORRUNDE

SPH Bandcontest 2017 - Vorrunde (04.02.2017, Waldsee, Freiburg im Breisgau)

Ein breites musikalisches Spektrum wurde geboten als am Samstag, den 04.02.2017 fünf Bands zur Vorrunde des SPH Bandcontests im Waldsee in Freiburg antraten.

Den Auftakt machte STEFAN FEISST mit seinem Singer/Songwriter Pop. Der Musiker aus der Offenburger Gegend erzählte Geschichten aus dem Alltag in deutscher und englischer Sprache. Seine Stories untermalte er mit schönem rhythmischen Gitarrenspiel und einer von Emotionen geführten, kratzigen Joe Cocker-Stimme. Die Songs steckten voller guter Ideen, die noch detaillierter ausgearbeitet werden könnten und etwas mehr Dynamik vertragen. Rhythmisch wurde hier zu viel im Rubato gespielt, wobei ein gut gehaltener Groove dem ganzen mehr Leben eingehaucht hätte. Die deutschen Texte standen dem Sänger etwas besser als die englischen und an der Intonation sowie der genauen Gesangslinienführung sollte genauer gearbeitet werden. Dennoch hat STEFAN FEISST sich mutig und wacker in seiner Startposition geschlagen und die Besucher des Konzerts gut unterhalten! Dennoch reichte es leider nicht für eine Platzierung in den ersten Reihen. Wir drücken die Daumen für die Zukunft dieses interessanten jungen Künstlers.

Als zweites begrüßten wir THE REHATS aus Freiburg auf der Bühne. Mit ihrem ausgetüftelten Indie/ Pop/Folk schafften sie eine ruhige Atmosphäre und brachten mit stetigen Groove das Publikum zum Wippen. Die Band legte die Messlatte an diesem Abend sehr hoch. Es war ein perfektes Zusammenspiel aller Instrumente zu hören. Bass und Schlagzeug spielten ihre Parts stilgetreu und ideenreich auf den Punkt. Der Sänger spielte gleichzeitig eine Westerngitarre und legte damit die Harmonien in das Stück. Perfekt untermalt wurde dies von den Parts der E-Gitarre. Diese drängte sich nicht auf und perfektionierte die Arrangements der Band mit gut platzierten Linien. Die Stimmlage des Sängers integrierte sich gut in die Songs, wurde aber im Verlauf der Lieder recht monoton, bot wenig Abwechslung und konnte sich von der Energie und der Linienführung her nicht über die Arrangements der Band hinwegsetzen. Das gleichzeitige Spielen der Akustik-Gitarre führte evtl. dazu, dass der Gesang auch sehr stark rhythmisiert rüberkam und ein tragendes Legato fehlte. Live fehlte es daher an „Ohrwurmeffekten“ und auch wenn die Band ein ausgeklügeltes Ideenspektrum an den Tag legte, so fehlte hier etwas der „Wow“-Effekt. Die Interaktion mit dem Publikum war hervorragend und die Bühnenshow mit dem Stil angemessen. Trotz wenig Fan-Gemeinde überzeugten THE REHATS an diesem Abend Publikum und Jury und errangen den dritten Platz. Wir freuen uns darauf, sie in der nächsten Runde wieder zu sehen!

Gespannt waren nun alle auf den Auftritt von THE BLACK BOXX aus Müllheim. Die Band, deren Mitglieder sich im Alter zwischen 16 und 21 Jahren befanden, war die jüngste des Abends. Doch nicht nur eine breite Fan-Gemeinde sprach für die große Unterstützung, die die Band an diesem Abend bekam. Mit ihrem Alternative Rock überzeugte THE BLACK BOXX durch und durch! Keines der Lieder klang in irgendeiner Form gleich, sondern bot von Anfang an unverwechselbare Intros. Die Songs strotzten nur so vor Ideen- und Abwechslungsreichtum. Melancholischer und mit viel Vocal-Effekten gemischter Gesang legten sich über die ausgeklügelten Arrangements und ließen vom Sound her ab und zu einen Touch Placebo durchschimmern. Nach jedem Song war man gespannt was nun Neues präsentiert werden würde. Die Band zog das Publikum vollends in ihre Show mit ein und zwischen den Liedern kam durch humorvolle, deutliche Ansagen auch keine Langeweile auf. In den ideenreichen Stücken der Band funktionierten allerdings nicht alle Übergänge reibungslos und die Stimme des Sängers suchte noch ihren eigenen „Stil“. Manche Parts waren zu abgehackt und verzerrt gesungen sodass in den „Ohrwurm-Stellen“ der Band leider keine eingängigen Melodien zu hören waren. Die stimmdynamischen Wechsel waren unsicher und nicht routiniert genug. Dennoch lieferte diese Band einen wunderbaren Eindruck der Lust auf mehr machte! Trotz aller Vielfältigkeit behielt die Band ihren Stil stets bei und gab den Eindruck das alle Songs stimmig von „Made by THE BLACK BOXX“ rüberkamen. So überzeugte sie Publikum als auch Jury und ergatterten den ersten Platz an diesem Abend! Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für die nächste Runde!

Nachdem der Abend bereits eine Wende in Richtung Rock eingeschlagen hatte wurde es nun noch eine Spur härter. BLOOD FUELED ENGINE aus Villingen präsentierten ihren Trash-Metal und hatten eine ordentliche Fan-Gemeinde mitgebracht. Die Songs boten einen großen Pool an guten Ideen, die stilgetreu aneinandergereiht waren. Ständige Tempi- und Dynamikwechsel demonstrierten den Ideenreichtum der Band! Der Sänger brachte mit einer Mischung aus Screams, Shouts und verzerrten Gesang eine enorme Energie zum Publikum und zog diese so in seinen Bann. Vom Rest der Band war dies leider nicht zu sehen. Zu wenig Bewegung und Show für eine Band dieser Stilistik. Die ständigen Tempowechsel kamen der Band leider nicht zu gute. Trotz allen Ideenreichtums waren die Übergange kaum auf den Punkt gebracht und nur selten wurde ein Part optimal gespielt, bevor ein neuer Part die „Rettung“ für eingeschlichene Fehler bedeutete. So hangelte sich die Band in jedem Song von einem Ast zum anderen. Die Enden der Songs waren nicht richtig durchdacht und boten selten einen guten Ausklang zum gesamten Lied. Heavy-Parts standen der gesamten Band von der Umsetzung her besser als die Speed-Parts, die leider recht unpräzise waren. Doch BLOOD FUELED ENGINE brachten eine enorme Energie in die Location und präsentierte die härteste Musik des Abends. Die Unterstützung des Publikums war ihnen sicher und so gab es einen erfolgreichen zweiten Platz an diese Band zu vergeben! Wir wünschen viel Erfolg für die nächste Runde and keep on rockin'!

Last but not least kam dann das Kontrastprogramm. SAITENSTREICH betrat die Bühne. Das Duo brachte in einer Kombination von Gesang, Akustikgitarre, Akkordeon und Violine ihren Power-Folk zum Besten und demonstrierte damit, dass die Größe einer Musikgruppe nichts über deren Energie aussagt! So wurden schnelle Lieder dargeboten, die rhythmisch auf den Punkt genau saßen und von einer perfekt gespielten Geige untermalt wurden. Die Akustikgitarre legte einwandfreie Parts darunter und recht schnell sah man das Publikum mitwippen und -tanzen. Der Groove war hier so gut spürbar, dass er direkt von der Bühne in die Menge übertragen wurde. Der Gesang war eher ans Sprechen angelehnt und total passend. Wenn dann allerdings ein mehrstimmiger Part einsetzte, so glitt die Rhythmik oft auseinander und die Mehrstimmigkeit trat kaum hervor. Hier sollte man am gemeinsamen Stimmklang arbeiten. Das Duo präsentierte in ihren eigenen Songs auch komplette Instrumentals und Lieder, bei denen die Tempi wechselten. Bei diesen gelangen die Übergänge leider kaum und sorgten dafür, dass für alle im Raum kurz das Feeling für den Song verschwand. Die Lieder ohne Tempowechsel hingegen waren auf den Punkt genau gespielt und zeigten keinerlei Schwankungen. Zwischen den Songs gab es hervorragende deutliche Ansagen und die Einbeziehung des Publikums war perfekt. Trotz einer schwierigen Position an diesem Abend schaffte SAITENSTREICH es noch einmal, die Location so richtig anzuheizen und sorgte für einen perfekten Ausklang an diesem Abend. Leider reichte die Unterstützung des Publikums nicht für die nächste Runde aus. Wir danken SAITENSTREICH jedoch für diesen tollen Auftritt und wünschen weiterhin viel Erfolg!

Verfasser: Daniel Priegnitz // SPH Bandcontest

Achtung:

Durch Rundungen kann es ggf. zu leichten Abweichungen kommen (z. B. Addition aller Wertungen = 100,1%). Für den Fall, dass eine solche Rundung zwischen zwei Acts entscheiden würde, wird mit den exakten Werten gerechnet.

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